Freitag, 4. August 2017

Montag 31.07.08 Mondello nach Trapani

Es ist immer wieder etwas ganz besonderes, wenn man nach einer Ankernacht an Deck kommt und sich so fühlt, als würde einem die Bucht, in der man liegt, alleine gehören. Es gibt kaum etwas, das einem so sehr das Gefühl von Freiheit vermittelt.


Mondello am Morgen

Direkt nach dem Aufstehen konnten wir uns die Bucht auch mal bei Tageslicht ansehen. Das Wasser war glasklar und so nutzten wir die frühe Stunde noch für ein kleines Erfrischungsbad.

 Die Jungs beim Frühsport im Wasser

 Während wir uns für die Abreise fertig machten, konnten wir eine große Gruppe von Schwimmern beobachten, die zielstrebig die Bucht entlang schwommen.



Um ca. 0800 lichteten wir den Anker, um den Rest der sizilianischen Nordküste hinter uns zu bringen, natürlich erstmal wieder unter Motor. Als wir dann aber die Nordwestspitze erreichten und unseren Kurs Richtung Süden änderten, spielte uns die Windrichtung endlich in die Karten. Es waren zunächst leichte 8 kn Wind in einem Vorwindkurs, was sich ideal für einen Blister eignete. "Es war getan fast eh gedacht" und so setzte Sven den Blister mit geübten griffen auf Steuerbordseite. Endlich konnten wir den Motor ausmachen und in entspannter Stille segeln. Helmut luvte noch etwas an und so hatten wir die perfekte Postition für einen "Blister-Schmetterling". Kaum hatten wir die Segel entsprechend gesetzt, fegte uns der Wind mit 9,2 Knoten (SOG) Richtung Trapani.

 Helmut hatte richtig Spaß und auch die anderen beiden bekamen das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Der Wind frischte nun aber noch mehr auf. Bei 14 kn Wind entschied Helmut den Blister einzuholen, die bittere Erfahrung mit dem Blister bei zu viel Wind, hatten wir ja schon in der Türkei vor zwei Jahren gemacht und hatten keinen Bedarf das zu wiederholen. Also runter mit dem Ding, was bei etwas mehr Wind schon eine kleine Herausforderung darstellte. Letztendlich landete es aber sicher in der Tasche und wir holten die Genua raus. Der Wind nach immer mehr zu und auch von der Welle etwas getragen fuhren wir eine ganze Zeit weit über 9 kn SOG und setzten eine neue Spitzegeschwindigkeit für die Seahorse von 9,7 kn SOG!!! Wahnsinn! Wir flogen unserem Zielhafen regelrecht entgegen.
So kam es, dass wir sehr früh den Hafen erreichten. Der Hafen, den Helmut vor zwei Jahren zusammen mit Fritz angefahren hat, war leider voll, weshalb wir in den Nachbarhafen auswichen. Viel hatte dieser zwar nicht zu bieten, aber immerhin waren alle nett und der Preis und die Nähe zur Stadt machten das wieder wett.
Wir bestellten uns direkt ein Taxi, um den Großeinkauf für die Überfahrt nach Sardinien zu machen. Der Fahrer war sehr pünktlich da und fuhr uns zum nächsten größeren Supermarkt und zum nächsten WIND (Telefon-/Internetservice), wo wir noch unsere Daten-Flat aufluden. Salvatore, unserer Fahrer, bot uns dann noch an, uns zu einem Imbiss zu bringen, um dort typisch sizilianische Speisen zu probieren. Da wir alle schon etwas hungrig waren, willigten wir ein. Salvatore orderte für uns zwei unterschiedliche Snacks, einmal Panelle, das ist ein flaches Teiggebäck, dass würzig und herzhaft schmeckt und sehr heiß serviert wurde. Als zweites wurden uns drei panierte Reisbällchen serviert, die drei unterschiedliche herzhafte Füllungen hatten. Die nennt man Arancini. Beides schmeckte uns sehr gut und sättigte uns schon so, dass wir am Abend kein Abendessen mehr brauchten. Wir planten lediglich nach einer erfrischenden Dusche noch ein leckeres Eis essen zu gehen. Außerdem verabredeten wir uns mit Salvatore für den nächsten Tag, er würde uns ein paar Sehenswürdigkeiten der Gegend zeigen.
Wieder an Bord ließen wir uns zur Feier des geknackten Geschwindigkeitsrekords erstmal einen Logndrink schmecken. Wahlweise Gin Tonic oder Wodka Lemon ließen uns etwas abkühlen und trugen schon mal sehr zur Entspannung bei. Es wurde langsam dunkel, sodass sich jetzt auch die Dusche richtig lohnte. Und auch der zweite Longdrink schmeckte ausgesprochen gut. So kam eins zum anderen....was soll ich sagen, aus dem Eis wurde dann soch nichts mehr, denn wir blieben an Bord und leerten ein Glas nach dem anderen. Heiter und ausgelassen redeten wir über Gott und die Welt, bis nichts mehr zum Longdrinkmischen da war. Als wir letztendlich zu Bett gingen, hatten wir alle drei gut einem im Tee, wie man so schön sagt. Der nächste Tag konnte ja heiter werden........

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