Freitag, 28. Februar 2020

zurück in Europa

von Saint Lucia zur Marin Marina, Martinique und weiter in die Grand Anse und St. Pierre

97,4 nm , zurückgelegt seit Suriname 899,5 nm

14.2. bis 28.2.2020


Obwohl wir die letzte Nacht auf Saint Lucia an einer Mooring liegen müssen sind wir guter Laune. Der neue Liegeplatz gibt uns eine ganz andere Sicht 


auf die Reichen und Schönen.


















Wir gehören jetzt auch offiziell nicht mehr dazu. Wir verlassen die Marigot Bay, das sogenannte Hurricane Hole, auf Saint Lucia.



Es war schön(und)teuer. Auf zur nächsten Insel. Ausgeguckt haben wir uns, auch in Hinblick auf unseren nächsten Crewwechsel, die Marin Marina auf Martinique.
In 6 h segeln wir nach Martinique. Vor der Tankstelle der Marina gibts eine Warteschlange von 5 Yachten, vorwiegend Katamaranen. Es dauert sage und schreibe 90 Minuten bis wir an der Reihe sind und tanken voll. Eine positive Überraschung. Wir können am Computer an der Tankstelle einklarieren. Die Tastaturbelegung ist französisch, man findet nicht die richtigen Buchstaben. Die nette Frau der Tankstelle hilft beim Einklarieren. Noch die Marina über Funk informieren, daß wir einen Liegeplatz für mindesten 10 Tage haben wollen, und wir werden von einem Marinero mit Schlauchboot abgeholt und zu unserem Liegeplatz gebracht. Alle sprechen französisch. Klar, hier ist ja auch Frankreich. Und Europäische Union. Zurück in der bekannten Welt. Hier machen vorwiegend Franzosen Urlaub. Besseres Wetter im europäischem Winter und es wird die gleiche Sprache wie zu Hause gesprochen. Marie, eine Seglerin, die seit mehreren Jahren ihre Basis auf Martinique hat, sagt klar was wir fühlen. Wir wollen die Karibik in ihren Ursprüngen erleben, aber so nah wollen wir ihr auch  nicht kommen,

Der Marina der Stadt Marin ist riesig. Viele Vercharterter haben hier ihre Basis. Es werden fast nur Katamarane verliehen. 
Manche schaffen die gut betonnte Einfahrt nicht.

Zu unseren grossen Freude sehen wir Sascha mit seiner Balu, die zwei Stege weiter angelegt hat, wieder. Sehr viel Spass hatten wir in Cabedelo, Brasilien. Seerheina, seine Frau, ist wieder mit den zwei Kindern zu Hause in der Schweiz. Es wird Nachwuchs erwartet. Gleich Zwillinge. Sascha verkauft schweren Herzens seine Balu und zieht nach zwei Jahren mit seiner Familie auf See wieder in seine Heimat. Wenn er mal Fernweh bekommt, kann er jederzeit mit uns fahren. 

Nachdem Gela und Uwe uns verlassen haben, erforschen Moni und ich Martinique.
Karneval ist hier ein großes Thema. 


Am Karnevalsdienstag sind alle Geschäfte geschlossen. Also machen wir mal einen Strandtag.



Mittlerweile vervollständigen Birgit und Peter Boschheidgen unsere Crew.


Die neue Crew






Peter und Helmut verstehen sich. 

Antifouling ist der Drink, der Dich zwei Jahre nicht altern lässt.


Moni mit N am Ende

Birgit kurz vor unserm Aufbruch



Wir benötigen Vorräte für die Weiterfahrt. Am Aschermittwoch sind wegen der am Veilchendienstags geschlossenen Geschäfte überlaufen. Die benötigten Sachen bekommen wir aber. Dann noch den Mietwagen betanken. Ein Übriggebliebener des Vortags, noch immer reichlich unnüchtern, steht mit einem Brot in der Hand, vor uns. Er hat ein weißes Basttutu um, drunter nichts. Moni gefällt das.

Die Grande Anse, eine Ankerbucht südlich Fort de France, ist unser erstes Ziel.

Abendstimmung in der Bucht.

Mit Schwimmen und Schnorcheln vertreiben wir uns die Zeit bis zum Aufbruch am übernächsten Tag. Der beginnt regnerisch. 

 Kreuzfahren auf einem Fünfmaster, der Royal Clipper

Sant Pierre, die frühere Hauptstadt Martiniques. Bei einem Vulkanausbruch 1902 völlig zerstört.

Wir werden eine Nacht bleiben und die Thunfischsteaks, die wir auf dem Markt gekauft haben, genießen. 



Donnerstag, 13. Februar 2020

Neue Crew, Meteor und Vertreibung aus dem Paradies

von Saint Vincent nach Bequai zurück nach Saint Vincent und weiter nach Saint Lucia

80 nm  zurückgelegt seit Suriname Gesamt 802,1 nm

5.2. bis 13.2.2020

Ein paar Stunden nachdem uns Irina und Markus Richtung Heimat verlassen haben, kommt die nächste Crewbesatzung für die Sea Horse in Calliaqua Bay zu uns. Wir holen Angelika und Uwe mit dem Dinghi aus der Blue Lagoon Marina ab und bringen sie zur Sea Horse.
Dort können sie sich einrichten. Monika macht die Sea Horse Einführung. 


 Die neue Crew:  Moni, Helmut, Uwe, Gela


Eric ist mit seiner Cash Flow in Bequia, er weiß wo wir günstig Bier und Essen bekommen.
Wir beschließen ihm und Bequai erneut einen Besuch abzustatten. Seine norwegische Freundin Nova ist auch wieder da, den Flug zurück nach Hause musste sie umbuchen.

Es ist sind nur 2 h zu segeln, für eine neue noch unerfahrene Crew mit Jetlag genau das Richtige. Wir kennen diese Bucht und fahren etwas weiter an den Strand. Nach zwei Ankerversuchen, bei der unser Anker nicht hält gehen wir sicherheitshalber an eine Mooring.
Die große Admirality Bay auf Bequai vor Port Elizabeth.


Aus den ursprünglich geplanten zwei Nächten dort werden drei. Für unsere Neuen gibt es viel zu erkunden. Auch das morgendliche Bad direkt von der Sea Horse ins Meer wird als toll empfunden. Und das ist es ja auch. Uwe bekocht uns. Vorwiegend vegetarisch und hervorragend im Geschmack.
Abendstimmung



Man kann sowohl Viktualien als auch Klamotten kaufen.

Auf dem Weg nach Saint Lucia übernachten wir nocheinmal in unserer Lieblingsbucht auf Saint Vincent. Wir erwarten wieder eine von Yachten freie Bucht, doch diesmal sind uns zwei Segler zuvorgekommen, die dort schon ankern. Ausserdem ist eine einheimische Großfamilie zum feiern dort. Die haben richtig Spass. Ankern für uns geht trotzdem, wir quetschen uns da noch rein.







Beim Abendessen in der Petit Byahaut.


Am 10.2. wird es ernst für die beiden Neulinge. 55nm müssen wir schaffen. Auf jeden Fall wollen wir vor Einbruch der Dunkelheit auf Saint Lucia sein, deshalb starten wir schon um 0500. 


Ein wenig windig und regnerisch





Der Peak Piton vom Meer. Piton heisst hier auch das einheimische Bier.



Nach 10 h Fahrt melden wir uns in der Marigot Marina an. Wir wollen hier 3 Tage bleiben.


Man weißt uns einen Liegeplatz neben der Meteor, einem 52 m Segelschiff zu. Beim Anlegen haben wir das Dinghi noch oben und wir müssen an dem Anleger nach vorne fahren als wir abdriften in Richtung Meteor. Wir berühren deren Fender und es gibt auch angeblich eine Berührung mit ihrem Schiffsrumpf durch unseren Anker. Die russische Crew der Meteor guckt schon ganz ganz böse. 

Der Hafenmeister vermittelt. Auch nach längerem suchen ist kein Kratzer zu entdecken. 
Es kostet der Sea Horse 2 Kisten Bier für die Meteor Crew und die Sache ist erledigt. 

Für 40 USD pro Nacht können wir hier liegen. Wir dürfen auch die Vorteile des Resorts wie Swimmingpool und Swimmingpool mit Bar benutzen. Handtücher werden gestellt.





Die Crew geniesst den Luxus





Die schönste Bucht von Saint Lucia


Sind wir hier richtig? Da gehören wir bestimmt nicht hin. Das ist was für Reiche, für die das normal ist.



Eine Inselexkursion haben wir uns für den nächsten Tag vorgenommen und uns einen Taxifahrer organisiert, der uns als Fremdenführer dienen soll. Der ist aber nicht so sehr interessiert uns die Insel und ihre Besonderheiten zu zeigen, als nebenbei noch seine privaten Dinge zu machen. Um 9:00 morgens soll eine Rumdestille mit anschliessender Rumverkostung besucht werden, wir lehnen dankend ab. 


Wir besuchen eine Caldera mit Schlammbad



und einen botanischen Garten.





Mit dem Städtchen Soufriére beschliessen wir unsere Rundfahrt durch einen Teil Saint Lucias.



Die Mehrheit der Bevölkerung ist katholisch und spricht ein Gemenge von Französenglisch.
Hätte man sich auch schon wegen des Städtenamen denken können

Wir fragen in der Marina nach, ob wir noch einen Tag verlängern können. Man sagt uns es wäre kein Problem, aber am nächsten Morgen müssen wir und unser Nachbar die Box räumen, damit hier ein angemessen grosses Schiff(30m) liegen kann. Wir werden an eine Mooring verbracht. Unsere Pläne für den Tag werden etwas durcheinander gebracht.
Mit einiger Verspätung gehts in die Hauptstadt Castries.



 





Samstag, 8. Februar 2020

Wiedervereinigung und Schnorchelspass



vom 31.01. bis 5.2.2020   130nm

von Grenada über Carriacou und Bequai nach St Vincent



Freitag 31.1.2020 um 1200 ist es soweit. Moni und ich können es kaum erwarten die runderneuerte Sea Horse zu segeln. Noch eine Nacht Zwischenstation in Carriacou, 

 

dann sehen wir unsere Freunde Irina und Markus wieder, die eine Woche auf Bequai verbracht haben. In der Admirals Bay gehen wir vor Anker, machen das Dinghi klar und in der Whalebone Kneipe feiern wir unser Wiedersehen mit Rum Punsch und Bier. Es ist schon dunkel als wir unsere Rückfahrt zur Sea Horse antreten.

Wir sitzen, bis auf Moni, alle schon im Dinghi. Stolz verweigert sie die Hand zur Einstiegshilfe für den Tender. Ein Fehltritt und Moni stürzt in das Wasser. Sie ist einfach weg. Es dauert sage und schreibe 20 Sekunden bis sie wieder auftaucht, mit einem Gesicht das pure Empörung widerspiegelt. War wohl tiefer als gedacht. Zuhause bekommt Moni dafür von Irina das Haubentaucherzertifikat.





Am nächten Tag  sind wir in einer traumhaften Bucht auf Saint Vincent. Der Hafenführer Karibik Süd verspricht uns dort ein tolles Zeltrestaurant. Davon ist leider nichts mehr zu sehen. Die aktuellste Version des Führers ist herausgegeben 2002, also mindestens 18 Jahre alt. Diese Bucht scheint vergessen. Uns macht es nichts, hier das einzige Boot zu sein. Schnorcheln ist hier angesagt, die beiden Brinkmanns nutzen das ausgiebig und sogar Monika traut sich unter Markus Führung die Unterwasserwelt zu erkunden.
Muränen, und selten vorkommende Spezies anderer Fische sind hier zu Hause.
Die eisame Bucht, Petite Byahaupt, auf 13Grad 11,0 N; 61Grad 16,0 W
 Schnorcheln macht hungrig. Moni und Helmut beim Vorbereiten des Abendessens. Wir bleiben über Nacht hier. So einsam hatten wir es lange nicht.

Bis zur Wallilabou Bucht sind es nur ein paar Meilen, deshalb schnorcheln wir noch bis 1400. Die Wallilabou Bucht ist berühmt, weil hier einige Teile des Films Pirates of the Carribean abgedreht wuden. Schon bevor wir in der Bucht eintreffen kommen kleine Motorboote längsseits und bieten an in der Bucht die Moorings für uns klar zu machen. Wir willigen ein. Als wir in die Bucht einfahren ist das Boot, deren Fahrer uns das Angebot zum Festmachen gegeben hat nicht zu sehen, deshalb folgen wir einem anderen Boot zur Mooring. Das hat man noch nicht gesehen, das erste Boot kommt dann doch kurz vorm Festmachen. Es kommt zu einem ernsthaften Streit der beiden Konkurrenten, bei dem Fäuste fliegen und sogar ein Thunfischhaken zum Eisatz kommt. Es fliesst Blut. Um den Streit zu beenden, zahlt der Skipper beide Parteien. 
Fliegende Händler sind sofort längsseits und versuchen alles mögliche an den Mann zu bringen. Lebensmittel, Schmuck was weiß ich. Die werden wir erst los, nachdem Irina und Monika ein wenig Schmuck kaufen.






Mit einem Taxifahrer wurde für den Abend ausgemacht, daß er uns ins Dorf in der nächsten Bucht zum Essen fährt. Auch buchen Irina und Markus einen Flughafentransfer bei dem gleichen Fahrer. Der Transfer zum Flughafen soll unverschämt teuer sein. Wir wollen später die Fahrt zum Essen ins nächste Dorf absagen, doch angeblich wurde schon für uns eingekauft und vorbereitet. Wir fahren zum Essen. Immer abenteuerlicher wird die Umgebung und Nachbarschaft. Wir fühlen uns nicht gut dabei. Kurz vor dem Slum ist die Fahrt zu Ende. Es ist eine Imbissbude. Ein Tisch und vier Stühle werden hingestellt. Fish or chicken ist die Alternative. Wir nehmen alle Huhn.



unser Restaurant 

Das Essen ist gut und reichhaltig, die Bedienung freundlich, es gibt kaltes Bier. 
Von allen Seiten nur freundliche Leute. Und eine Menge Kinder. Trotzdem sind wir froh nach unserem Essen wieder zu Hause auf der Sea Horse zu sein. Wahrscheinlich war das die richtige Karibik, ohne Tourischein. Wir waren nah dran. Näher wollen wir nicht kommen.

Noch vor dem Frühstück am nächsten morgen verlassen wir Wallilabou und segeln zur  Blue Lagoon. Die ist näher am Flughafen. Es gibt dort eine Marina, also Infrastruktur. Alles was wir brauchen. Die Einfahrt ist sehr eng und untief. Wir ankern sozusagen vor den Toren der Marina. Wir müssen zwar tendern, aber für den Crewwechsel ist das hier ideal.
Propangas können wir hier auffüllen lassen und auch die Wäsche waschen lassen. 

Zeit Abschied zu nehmen von unseren Freunden Irina und Markus, die nach Hause müssen. Wir hatten eine schöne, aber auch aufregende Zeit miteinander. So wie es sein soll.


 Käpt'n Dinghi auf grosser Fahrt