Samstag, 20. Juli 2019

In der Marina Jacare, Cabedelo

Eigentlich war die Idee, ein paar Tage hier in Cabedelo zu bleiben, um dann mit unserer Crew, erweitert um Anne und Monika weiter südlich zu segeln. Jürgen und Anne haben aber dann doch andere Pläne und steigen aus, bzw. gar nicht erst ein. Alois und Monika bleiben, um die Sea Horse wieder segelfertig zu machen.
Hier in der Marina versuchen wir ein neues Vorstag zu bekommen. Das gestaltet sich aber als nicht durchführbar. Es gibt so gut wie keine Ersatzteile für Segelboote. Weil nichts dergleichen in Brasilien hergestellt wird muss es teuer eingeführt werden und man weiß auch nicht wann das Ersatzteil ankommt. Ja, die Uhren gehen hier anders.


 Planung und Beratung in der Marina

Die restliche Crew macht das Beste daraus und wir beschließen diesen Teil Brasiliens per Mietwagen zu erkunden.

 Das ist ein großartiger Softdrink, Kokosmilch aus der Frucht, eisgekühlt.


 Die Meeresfrüchte werden vor Ort frisch zubereitet
 Warten aufs Abendessen



Porto de Galinhas

Um mögliche Marinas oder Ankerplätze auf dem Weg nach Süden zu finden, fahren wir einige Ortschaften ab. Bis nach Salvador de Bahia gibt es nichts Brauchbares.





Also genießen wir erst mal


das Strandleben. Mit Biertankstelle.




Der Hühnerort



Sehr verwirrend die Kabelführung




Olinda mit Ausblick auf Recife

 


  Pipa, ein sehr angenehmer Touristenort

Wir verabschieden uns Ende Februar von Brasilien, um im Juli wiederzukommen.

von Mindelo nach Fernando de Noronha, Brasilien

Liebe Sea Horse Freunde,

durch den Verlust von Telefon und mobilem Internet auf Noronha kann der Blog erst
jetzt vervollständigt werden.  

2 Tage nachdem wir Mindelo verlassen haben, haben wir erst den Genacker zerrissen und uns 3 Stunden später durch eigene Schuld vom Vorstag verabschiedet. Den Mast haben wir stabilisiert. Vortrieb erst nur durch das Großsegel, dann in den Kalmen mit Motorünterstützung. Nach 10 Tagen erreichten wir Fernando de Noronha, ein kleines 10 km langes Tropenparadies, das komlpett unter Naturschutz steht.

von Mindelo nach Noronha



















Wir überqueren den Äquator


Noronha ist sehenswert, täglich kommen in die zum Ankern erlaubte Bucht etwa 800 Delfine. Das ist die grösste Population einheimischer Delfine weltweit. Aber natürlich ist das Schwimmen mit ihnen nicht erlaubt, wie so vieles auf Noronha. Man sagt das No von Noronha käme nicht von ungefähr.



Trotz der Schwierigkeiten lässt Alois es sich gut gehen. Füssebaden während der Fahrt kann man nicht auf einem Kreuzfahrtschiff machen. Der wahre Luxus.

 Die Anfahrt auf Noronha



Im Supermarkt ausliegendes Gemüse und Obst. Hatten wir so noch nicht gesehen.



Nach 5 Tagen auf dem tropischen Inselparadies und nachdem unsere Bordkasse tiefe Einschnitte zu verzeichnen hatte, motoren wir nach Cabedelo. Jacare, eine Marina, die im Fluß Paraiba liegt und uns vorher unbekannt war, allen Weltumseglern aber ein Bergiff ist.
Hier trifft man auf Leute, die aus vielen verschiedenen Ländern kommen. Wenn man hier ankommt ist man Teil dieser Gemeinschaft.


Die invalide Sea Horse läuft in Cabedelo ein. Fotografiert von Monika Maas.











Freitag, 18. Januar 2019

Imressionen von Mindelo

Auf den gesamten Kapverden gibt es tatsächlich nur eine einzige Marina. Diese wurde vor 11 Jahren von Lutz, einem gebürtigem Hamburger, gegründet und wird von ihm bis heute geführt. Gute Bedingungen für Segler, hier gibt es Strom, Wasser, Toiletten Duschen  und Mögichkeiten einzukaufen.

Dienstag, 15. Januar 2019

Von Gran Canaria nach Mindelo


850 nm in 5Tagen 20 Stunden
Gesamtstrecke 995 nm
von Gran Canaria nach Mindelo
Sonntag 6.1.

Eine neue Herausforderung für die meisten von uns. Ausser Peter Scheiwe, der vor 10 Jahren mit der September Blue in 28 Tagen in die Karibik fuhr, haben Alois und Helmut bis jetzt nur 5 Tage ununterbrochen auf See verbracht, Jürgen Muschalek nur 3. Aber so sind die meisten Fahrtensegler, immer neue Aufgaben haben, neue Gebiete, Menschen und Kulturen selber erforschen.

Alois an der Genuaschot


Der Wetterbericht sagt: der Wind ist gut, jetzt lossegeln. Also machen wir das auch.
Geschätze 7 Tage werden wir bis Mindelo auf Sao Vicente, Cabo Verde brauchen.

Wir kommen ausserordentlich gut voran und haben in Folge Etmale von 150nm und mehr.
Ja, die Sea Horse ist wirklich schnell.



Die ersten Delfine werden gesichtet.

Plötzlich finden wir uns umringt von mehreren Walen. Was für ein erhabenes Erlebnis diese Meeressäuger so nah zu erleben.

Beratung über das kommende Abendessen.
Ist der Kurs noch gut?


Abendimpessionen

Die Versorgung unterwegs. Wir versuchen uns mit frischem Fisch zu versorgen. Das klappt trotz verschiedener Methoden nicht ganz so gut, aber immerhin kommt ein fliegender Fisch freiwillig zu uns an Bord.
Leider reicht das nicht zum Abendessen für uns Alle, deshalb kommt er wieder zurück ins Meer.

Unser an Bord gebackenes Brot. Das erste für den Feind, das Zweite für den Freund und das Dritte für Dich selbst. Wie beim Hausbau.

Frisches Brot an Bord ist ein richtiger Luxus. Peter hat sich Rezepte besorgt und schon zu Hause backen ausprobiert. Davon profitieren wir jetzt. Noch ein Ratschlag hier und da, Ofentemteratur, wie man den Teig am besten vorbereitet, wann das Brot durch ist usw. Wir haben eine Menge Zeit an Bord.


Dienstag 8.1. um 0730. Die erste Reparatur steht an. Das Genuafall ist gerissen. Die Genua liegt im Wasser. Also Genua bergen und uns überlegen wie es weiter geht. Jemanden auf offenem Meer, bei diesem Wind in den Mast zu schicken macht man nur, wenn nichts anders mehr geht. Wir beschliessen das freie Spifall als Genuafall zu benutzen. Nach einer Stunde Arbeit geht die Fahrt weiter.

Das korpus delicti


Jürgen und Helmut beim Aufriggen der Genua


Und weiter gehts.

Ab jetzt sehen wir Delfine zu Hauf, grosse Schulen mit 30 Tieren sind keine Seltenheit. Manche Clowns sind dabei und drehen sich mehrfach in der Luft. Es scheint ihnen Spass zu machen. Uns machen ihre kleinen Kunststücke viel Freude. Immer wenn wir Delfine sehen haben wir sofort gute Laune.

Mittwoch 9.1. 2330 die Baumbremse fällt ab. Der Schäkel und der Bolzen bleiben an Bord. Wir sichern diese und reparieren bei Tageslicht am nächsten Morgen.

Die Sichel des zunehmenden Mondes ist wegen der schon südlichen Gefilde, die wir befahren, unten. Eine kärgliche Beleuchtung für ein paar wenige Stunden. Ist der Mond dann untergegangen, so um 2200, geht wieder das Meerseleuchten los. In unserer Bugwelle schimmert es grünlich weiß. Kleinere und grössere Flecken sind zu beobachten. Leider kann man das fototechnisch mit unseren Möglichkeiten nicht dokumentieren.

Auf einmal kommen Torpedos auf uns zu, 2 Stück mit einer grossen Geschwindigkeit. Sind wir, ohne unser Wissen, in militärisch abgesperrtes Gebiet gelangt? Wir sehen sie wegen des nächtlichen Meerseleuchtens sehr gut. Das Meersleuchten zieht mit ihnen Spuren ins Meer. Erst bei grosser Annäherung sehen wir, daß es Delfine sind, die sich einen Scherz mit uns erlauben. Kurz vor der Sea Horse drehen sie ab.

Die Routine hat uns wieder. Im 3 Stunden Rhytmus wechselnde Wachen. Schlafen und Essen während der Freiwache, Langweilen auf der Wache. Keine Schiffe, die uns näher als 40nm kommen.
Sie sind für uns nur über das AIS sichtbar. Dann wieder zusammensitzen. Wir erzählen uns von vorhergehenden Törns, was lustig ist, was schiefgegangen ist. So vergehen ein paar Tage und Nächte.

Am Freitag 11.1. taucht an unserem Heck ca. 10m entfernt ein Wal auf. Er ist so groß wie die Sea Horse. Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis. Es hat den Anschein als würde der Wal, wahrscheinlich ein Finnwal unserem Kurs folgen. So nach 10 Minuten wird uns das unheimlich. Sind wir zufällig auf dem Kurs des Wals und er spart Energie wenn er uns folgt? Aber der könnte viel schneller sein.
Hoffentlich ist es kein einsamer Bulle und findet die Sea Horse attraktiv. Das könnte schnell für uns daneben gehen. 10 Tonnen gegen 40 Tonnen kommt während der Paarung nicht gut. Jedenfalls nicht für uns. Wir ändern der Kurs um ein paar Grad. Das nutzt nichts. Wal 10 m hinter unserem Heck.
Wir gehen auf Gegenkurs. Alles Gut. Wir waren nur genau auf seinem Weg. Wir gehen wieder auf alten Kurs.

Doch 5 Minuten später ist er wieder da. Das gleiche Bild. Der Koloss 10 m hinter uns. Jetzt machen wir den Motor an und ändern unsere Richtung. Jetzt kommt er nicht wieder. Nach anfänglicher Begeisterung hatten wir nachher doch ein komisches Gefühl. Vielleicht wollte er nur spielen, wir aber wissen es nicht. Wir sind ja auch keine Experten für Verhaltensforschung auf dem Gebiet der Finnwale.

Samstag 12.1.

Wir laufen in den Hafen von Mindelo ein. Wir freuen uns schon auf den Landgang nach fast 6 Tagen und Nächten auf See.
Die erste Station wird die Tankstelle sein. Von dort aus

verschaffen wir uns einen Überblick über die Lage im Hafen.

Noch schnell einklarieren, dann haben wir Freizeit. Im Hafenbüro geht alles klar, aber die Behörden arbeiten am Wochenende nicht. Auch egal, dann machen wir das eben am Montag.

Anne und Monika haben einen Flug nach Mindelo gebucht und sollten uns eigentlich mit Fähnchen beim einlaufen in unsere Box begrüssen. Wir waren aber schneller. Erst einen halben Tag später treffen wir sie in der Marina.