Samstag, 11. Juli 2015

09.07. - Eine ruhige Fahrt von Cesme nach Kusadasi

Wir haben gut geschlafen und sind ausgeruht als es um 0900 heißt: Leinen los! Good bye Cesme.



Zwar scheint die Sonne sehr stark, doch kann man nicht sehr weit sehen, denn es ist sehr diesig. Das kennen wir schon von den letzten Fahrten, meist hat es sich den Tag über etwas aufgklärt, doch heute ist es anders. Es geht nur wenig Wind, der die nasse Luft davon wehen könnte. Zum Glück stimmt zumindest die Windrichtung zu unserem Kurs und wir können das Groß zur Motorunterstützung dazu nehmen.

Heute entspricht die gemessene Lufttemperatur der Wassertemperatur, um 1000 sind es 23ºC. Am Vormittag begegnen uns viele große und kleine Fischerboote oder Schlepper am BB. Sie ziehen Fischfarmen hinter sich her, vermutlich zu anderen Fischgründen. Dann wird es wieder ruhiger um uns, hier ist im Moment nicht viel los. Gerade reden wir noch davon, dass wir schon lange keine Delfine mehr gesehen haben, da tauchen doch tatsächlich ein paar Tümmler an SB auf. Sie nehmen zunächst direkten Kurs auf uns. Wahnsinnig schnell erreichen sie uns auch schon und immer wieder tauchen die großen Tümmler kurz aus dem Wasser auf. Es sind bestimmt 8-10 Tiere, die größer sind als die bisherigen auf unserer Tour, uns aber leider nur einen kurzen Besuch abstatten. Am frühen Mittag schläft der Wind wieder ein, weshalb wir die Segel runterholen.

Da die Fahrt so ruhig verläuft, reinigt Sven seine Kamera. Leider muss er danach feststellen, dass sie nicht mehr richtig funktioniert. Er ist lange damit beschäftigt den Fehler zu finden, vergebens. Er ist ganz schön entnervt, zum Einen weil das ausgerechnet mitten im Urlaub passieren muss, er also viele Motive nicht mit der guten Kamera machen kann und er nichts dagegen unternehmen kann und zum Anderen steht genau eine Woche nach unserem Urlaub sein erster Fotokurs an, was sich ohne Kamera natürlich schwierig gestaltet. Ab jetzt werden wir also nur noch Fotos mit Helmuts kleiner Digi-Cam machen können, aber das ist zumindest besser als nichts!

Bei dieser ruhigen Fahrt ist es kein Problem sich weiter vorne auf dem Boot aufzuhalten. Ich mache es mir dort gemütlich, sonne mich und lese dazu etwas. Ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht und schon sind zwei Stunden rum.

Auch wenn wir nur wenig Wind haben, kommen wir dann doch noch etwas zum Segeln ohne Motor. Um 1515 macht das türkische Radio auf Kanal 16 eine Durchsage (Pan Pan), die unsere Aufmerksamkeit erregt. 40 Personen werden vermisst und es wird gebeten bei Sichtung Meldung zu machen. Sie nennen dazu die Position, doch diese ist ca. 40 nm nördlich von uns, was eine Sichtung für uns unmöglich macht. (40 nm bedeuten bei durschnittlichen 5 kn Fahrt eine Fahrtdauer von ca. 8 Stunden.)

Ansonsten bleibt alles ruhig und ich lege mich noch etwas hin. Naja, aus einem Nickerchen werden dann doch 2 1/2 Stunden.

Um 1800 sind wir der Marina in Kusadasi schon sehr nahe. Es handelt sich um eine etwas größere Marina der Setur-Gruppe, bei der es besser ist sich vorher anzukündigen. Helmut hatte bereits bei unserem Aufenthalt in Cesme dort per E-Mail einen dreitägigen Aufenthalt reserviert. Außerdem möchte er sich hier über einen längerfristigen Liegeplatz informieren, um in den nächste Monaten etwas flexibler sein zu können, denn sonst müsste er das Boot in den nächsten drei Monaten außer Landes bringen.

Ich mache meine erste Funkdurchsage, die auch funktioniert, als wir nah genug an der Marina sind. Bei der Einfahrt werden wir gebeten noch etwas zu warten, was Dank des wenigen Windes kein Problem ist. Die Marineros im Dingi sind zunächst noch mit der Einweisung eines anderen Segelboots beschäftigt, dann sind wir dran. Das Anlegen mit einer Mooring klappt mittlerweile absolut reibungslos, denn wir werden immer eingespielter und so machen wir um 1925 in Kusadasi fest. Das Prozedere mit Strom und Wasser wird erledigt und Helmut und ich gehen zum Hafenbüro, um alles Weitere zu klären. Auf dem Weg dort hin kommt schon ein Marinero angefahren, der uns die Karte für Wasser, Strom und Sanitäranlagen übergeben möchte. Das nenne ich schnellen und guten Service. Der Mitarbeiter im Hafenbüro ist sehr freundlich und spricht gutes Englisch. In dieser Marina wollen sie mehr Informationen über das Boot haben, als wir bisher erlebt haben, weshalbt alles etwas länger dauert. Am Ende sind wir aber mit allen Infos versorgt, die wir haben wollten. Das Gesrpäch über einen langfristigen Vertrag soll morgen laufen. Außerdem wollen wir dann Ephesus, oder auch Efes genannt, besichtigen. Zurück an Bord schwärmt Sven von den Sanitäranlagen: Alles ist modern, großzügig und vor allem sauber. Wir anderen sind ebenfalls sehr angetan, als wir uns später selbst davon überzeugen. Hier lässt es sich gut aushalten. Der Supermarkt ist nicht weit entfernt und auf dem Marinagelände gibt es ein Restaurant, Tennisplätze und sogar einen Pool mit kleiner Bar. Und auch wenn sich das nach viel Luxus anhört und es vielleicht auch ein bisschen ist, ist die Atmosphäre hier um einiges entspannter und netter als in Cesme, jedenfalls für unseren Geschmack!

Als wir zusammen an Deck sitzen und noch alles auf uns wirklen lassen begrüßt und Mustafa und stellt sich vor. Er wohnt zwei Boote neben uns und verdient sein Geld mit allem, was es rund ums Boot und reisen hier in der Marina zu tun gibt. Er bietet uns an uns am nächsten Tag nach Ephesus zu bringen und uns auch noch ein paar andere interessante Orte auf dem Weg zu zeigen. Wir sind einverstanden und verabreden uns für den nächsten Tag 1000.

Dann kochen wir zusammen noch etwas und genießen es an Deck. Es ist schon dunkel und der Blick auf Kusadasi macht jetzt schon neugierig auf das, was man hier noch alles entdecken kann.





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