Freitag, 3. Juli 2015

01.07. - Auf geht´s nach Marmara


Güzelce - Marmara 52,1 nm in 10 h

Wir stehen recht früh auf, da wir um 0800 abfahren wollen. Weil es die erste Fahrt ist, dauert es aber noch etwas länger, das Boot seetauglich zu machen. Die Fahrräder binden wir an der Reling fest und auch die Gangway wird so verstaut. Um 0825 heißt es dann aber endlich „Leinen los!“.

An sich zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Es ist nicht ganz so diesig, wie die Tage zuvor, und die Sonne ist schon am Morgen sehr intensiv. Das merken wir vor allem so sehr, weil leider kaum Wind geht. Das heißt natürlich, dass wir erst mal unter Motor fahren müssen.

Um 1000 beschließt Sven den ersten Wasserkontakt aufzunehmen. Er setzt sich auf die Badeplattform und lässt die Füße im Wasser baumeln. Bei der Gelegenheit messen wir direkt mal die Luft- und Wassertemperatur: Lufttemperatur 27°C, Wassertemperatur 23°C. Das lässt sich gut aushalten. Gegen halb 11 legen sich Helmut und Sven etwas hin und ich übernehme das Steuer. Die Fahrt verläuft ruhig und Edith und ich beobachten immer mal wieder die vorbeikommenden Schiffe durch das Fernglas.

Als wir ca. vier Stunden unterwegs sind, besuchen uns bereits die ersten Delfine. Das Vergnügen ist zwar nur von kurzer Dauer, so dass wir es nicht schaffen Fotos zu machen, aber es bietet einen kleinen Vorgeschmack auf das, was vielleicht noch kommen wird.

Als es auf 1700 zugeht, bekommen wir endlich etwas Wind, so dass wir um 1655 die Genua und kurz darauf auch das Groß rausholen können. Der Wind kommt direkt von hinten und ist nicht sehr stark, weshalb es sich anbietet, einen Schmetterling zu fahren. Um 1705 machen wir den Motor aus und wir segeln......schön! Direkt wird es ruhiger ohne das Motorgeräusch und man hört nur noch den Wind und das seichte Rauschen der Wellen. Ich übernehme das Steuer und muss mich zunächst noch richtig konzentrieren, den nicht ganz einfachen Kurs zu fahren. Doch schon bald gewinne ich Sicherheit und wir nehmen mehr Fahrt auf als unter Motor.


Wir segeln ungefähr eine Stunde, dann ist unser Zielhafen bereits in Sicht, Marmara, ein kleines Fischerdorf auf der gleichnamigen Insel Marmara. Wir machen uns für das Anlegemanöver bereit: Fender ausbringen, Heckleinen und Bootshaken bereitlegen. Da es in dem Hafen keine Mooringleinen gibt, muss man mit dem Buganker und Heckleinen zum Steg anlegen. Das ist für mich das erste Mal, dass ich dieses Anlegemanöver mitmache und ich bin dafür zuständig, den Anker auszubringen. Am Steg wartet schon der Hafenmeister auf uns und hilft beim Anlegen. Das Manöver klappt perfekt und wir haben Ruck zuck festgemacht. Bereits um 1830 trinken wir unser erstes Anlegerbier.


Die Seahorse im Hafen von Marmara

Der Anblick, der sich uns bietet, ist eine Mischung aus minimalistischem Tourismus und Fischerhafen. Wir liegen direkt an der Promenade und sehen einem Fischer dabei zu, wie er Netze vorbereitet. Auch hier gibt es viele streunende Katzen, die meisten davon sehen aber recht gut genährt aus. Wir starten zu einem kleinen Spaziergang. An der Uferpromenade wechseln sich kleine Restaurants, Bars, Shops, Obst-/Gemüsehändler und Lebensmittelhändler ab. Etwas weiter entdecken wir kleine Strände mit einer tollen Aussicht aufs Meer.
Strand von Marmara
Helmut und Edith

Leider sind die Strände, die teilweise nur ein paar Meter von kleinen Bars entfernt sind, etwas vermüllt. Das trübt leicht die romantische Kulisse, was der angenehmen Gesamtstimmung aber keinen Abbruch tut.
Die ganze Crew
Als wir uns auf den Rückweg und damit auch auf die Suche nach einer Möglichkeit zum Abendessen machen, werden wir von einem Mann angesprochen. Er spricht Deutsch und lädt uns dazu ein das Restaurant in seiner Hotelbar auszuprobieren. Das Hotel und die Bar liegen direkt am Hang und sind verschnörkelt darin verwoben.

 Wir sind von der Vorstellung angetan, mit diesem Ausblick unser Abendessen zu genießen und dazu servieren sie Efes vom Fass.Unter Feigenbäumen und rankendem Wein erklimmen wir den Weg nach oben und der Weg hat sich gelohnt. Die Aussicht ist sagenhaft! Außerdem ist alles ganz urig und gemütlich hergerichtet.


Der Tisch, an den wir uns setzten, ist aus Marmor, sicher aus einem naheliegenden Steinbruch. Alles passt zusammen. Wir bestellen uns verschiedene Fischgerichte, die in eher kleinen Portionen serviert werden, aber es schmeckt und das Personal ist sehr zuvorkommend.
Wir genießen unser Essen, während eine kleine Katze unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie tollt in einem kleinen Beet herum, als würde sie etwas ganz Großes erlegen. Wir sind entzückt. Mit der Zeit kommt das Tier auch näher und und lässt sich von Helmut und Sven beschmusen und in kleine Kämpfe verwickeln. Vor allem Sven hat einen Narren an ihm gefressen.

Unser Rückweg führt uns durch ein paar Gassen. Auch hier wirkt der Ort einfach nur sympathisch.Wer einmal seinen Urlaub ganz ruhig und entspannt verbringen möchte, der ist hier genau richtig.

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