Freitag, 3. Juli 2015

30.06. - Die letzten Vorbereitungen vor der Fahrt

Nachdem wir gut geschlafen und entspannt gefrühstückt haben, nutzen wir den Tag dazu, das Boot für die Fahrt vorzubereiten. Morgen soll es dann auf die erste Fahrt nach Marmara gehen.

Edith und ich nutzen die leider nicht sehr ansehnlichen Sanitäranlagen für eine heiße Dusche. In der Zeit macht Sven für uns die Fahrräder fit, mit denen wir dann den Einkauf erledigen wollen.

Der Supermarkt, den wir aufsuchen, ist gut sortiert und hat alles, was wir benötigen. Die Mitarbeiter sind amüsiert über uns Touristen, helfen uns aber natürlich beim Abwiegen unseres Gemüses. Alle sind sehr entspannt und freundlich. Wir gönnen uns noch ein leckeres Eis aus der Kühltruhe, das haben wir uns schon mal verdient.

Als wir wieder am Boot ankommen, sind die Männer schon ein ganzes Stück voran gekommen. Der neue Charter-Plotter Raymarine C70 wurde eingebaut und alles ans Laufen gebracht. Helmut hat das Getriebe gesäubert und Sven hat es mit Öl befüllt, welches wir aus Deutschland mitbringen mussten. Die Liste der weiteren Arbeiten könnte ich hier noch weiter führen. Vom Einbau des Funkgeräts über die Einbindung des Plotters bis zu den Säuberungsarbeiten. Doch um euch nicht damit zu langweilen, beschränke ich mich jetzt auf mein Highlight des Tages.

Da das Decklicht nicht funktioniert, das sich direkt unter dem Radar am Mast in ca. 9 Metern Höhe befindet, muss irgendwer mit dem Bootsmannstuhl da hoch gezogen werden, um sich das ganze mal anzusehen. Aus irgendwelchen Gründen halten es Helmut und Sven für die beste Idee mich dort hoch zu schicken. Gesagt getan! Ich schnappe mir den Bootsmannstuhl und lege ihn an. Ausgestattet mit diversen Schraubendrehern geht es aufwärts. Über die Elektrowinsch werde ich am Spiefall hochgezogen. Meine Füße verlassen den Boden und es fängt an im Bauch zu kribbeln. Ich schaue zuerst nur nach oben zu meinem Ziel, um die Nervosität in Schach zu halten. Als ich mich mit den Füßen auf der ersten Saling abstützen kann, fühle ich mich schon etwas sicherer und wage den Blick in die Ferne. Der Ausblick ist fantastische! Die kleine Marina ist von hier locker zu überblicken. Doch am beeindruckendsten ist der Blick, der sich über die Kaimauer hinweg eröffnet. Man kann von hier aus das Meer in seiner ganzen Weite überschauen und auch das angrenzende hügelige Küstengebiet sehen. In einem Nachbarort reihen sich die Häuser an einem Hang aneinander und oben befindet sich eine Moschee. Es ist einfach wunderschön.

Die Arbeit hier oben ist zum Glück schnell getan. Die Birne hat einen Wackelkontakt und ich setze sie erst einmal durch Klopfen wieder Instand. Zum Beweis macht Sven natürlich noch ein paar Fotos von mir. Ich habe mittlerweile echt Spaß hier oben und auch unsere Bootsnachbarn schauen belustigt zu mir hoch. Nach 10 Min. hat mich der Boden auch schon wieder.



Um 20 Uhr sieht unser Resümee des Tages so aus: ES HAT VIEL GEKLAPPT! Wir sind absolut zufrieden mit unserer Tagesleistung und beschließen uns mit einem schönen Abendessen im Ort zu belohnen.
zufriedener Skipper

zufriedene Crew

 

Im türkischen Imbiss schlagen wir uns die Bäuche mit typisch türkischen Spezialitäten, wie Reis, Kichererbsen und Köfte voll. Dabei besuchen uns eine Katze und ein schwangerer Hund erneut, die wir schon in den beiden Tagen zuvor „kennen gelernt“ haben. Vor allem Edith kann es sich nicht nehmen lassen, den armen Tierchen etwas von ihrem Essen abzugeben. Danach geht es zum Bistro direkt nebenan, das von Bulgaren geführt wird. Hier hatten wir am Abend zuvor lecker zu Abend gegessen und wollten nun hier noch einen Tee und absolut köstliche und natürlich zuckersüße Baklavar zu uns nehmen. Der Besitzer freut sich schon uns zu sehen und empfiehlt uns 3 verschiedene andere Desserts zu probieren. Was nun zum Tisch gebracht wird, lässt schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammen laufen. Als erstes gibt es eine Art lockeres Gebäck, dass in Milch getränkt ist und mit einer dünnen Karamellschicht überzogen ist. Das zu essen ist schon eine Art neues Erlebnis im Mund und schmeckt einfach nur gut. Dann gibt es noch zwei verschiedene Desserts, die an Pudding erinnern. Einmal mit Kokosgeschmack und einmal in Schokolade. Beides ist einfach ein Gedicht und lässt unsere Gaumen tanzen. Wir vier ….. vor Entzückung und auf unseren Gesichtern zeichnet sich ein Ausdruck tiefer Zufriedenheit ab. Jetzt können wir zum Boot rollen und wir werden sicher alle gut schlafen.

Die Vorfreude steigt. Morgen soll es dann um 0800 endlich losgehen. Die Fahrt nach Marmara steht an!


Während die Sonne untergeht, ist bereits der Mond zu sehen.





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