Dienstag, 26. Mai 2015

26.05. '15 - Nachträge


Bosporus und Schwarzes Meer

Den Bosporus insgesamt hätte ich sehr gerne durchfahren und eine Nacht in Sile (Osten) oder Karaburun (Westen) an der Südküste des Schwarzen Meeres verbracht. Das wäre der nächste Punkt auf der Prioritätenliste gewesen, für den die Zeit dann nicht mehr gereciht hat. Ich wünsche Helmut und seiner Familie, daß er diese Etappe in die nächste Fahrt der Seahorse einbauen kann. Ich bin sehr sicher, daß alle Teilnehmer dies als einmaliges Erlebnis mitnehmen werden.



Das Meeresleuchten

Helmut hat einen ausgewiesenen Fachmann nach der Ursache für dieses Phänomen befragt, seinen Schwager Dr. Michael Stiller, einen Mitarbeiter des Überseemuseums in Bremen. Jetzt WISSEN wir, daß es Algen sind. Die Dynoflagellaten stellen den Hauptteil des Phytoplanktons und kommen weltweit in vielen Unterarten vor. Zum Beispiel 'Noctiluca Scintillans' läßt sich in allen Weltmeeren finden.



NAVTEX Radioempfang

Ich habe vor und zu Beginn der Fahrt jeweils einen Versuch gestartet, mit dem neu beschafften Radio NAVTEX Daten zu empfangen und auf dem Laptop zu visualisieren. Die mitgelieferte Wurfantenne hat ebensowenig Ergebnisse geliefert wie die selbstgebaute 21 m lange Antenne, die ich am Achterstag beinahe bis in die Mastspitze gezogen habe. Nach diesen Versuchen war keine Zeit für weitere Experimente. Die Arbeit auf dem Boot ist für zwei Mann gerade so zu bewältigen. Viel Spielraum für frustierende Experimente bleibt nicht, wenn man darauf achtet, daß benötigte Erholzeiten auch als solche genutzt werden. 

Letztlich gibt es technisch spezialisiertere Lösungen zum weltweiten NAVTEX Empfang und Visualisierung, die auch unter Wahrung strenger Budgetpläne beschaffbar sind. Diese braucht man spätestens dann, wenn das Fahrgebiet auf die großen Ozeane ausgeweitet wird.

Besonders hilfreich sind die via Internet weltweit abrufbaren Seewetterdaten des DWD. Wir haben innerhalb der EU gute Erfahrungen mit entsprechenden Datenpässen unserer Telephonanbieter gemacht, die uns den Zugriff auf die Webseiten des DWD ermöglicht haben, sobald wir bis auf etwa 10 nm dem nächsten Land nahe waren. In der Türkei haben uns entsprechende Prepaid SIM Karten des Anbieters Turkcell zu erstaunlich günstigen Preisen das WWW prinzipiell 'überall' verfügbar gemacht. 



Brigittes Gedanken

beschäftigen mich seit Carloforte. Brigitte (siehe: lasalamandre83.blogspot.de) hat uns erklärt, daß sie das Meer dem Menschen gegenbüber prinzipiell und sehr bewußt als lebensfeindlich ansieht. Auf dem Meer ist das einzige Überlebenspotential die kleine Nußschale auf der man arbeitet, schläft, ißt und trinkt ... Man ist gut beraten, stets bestens vorbereitet zu sein auf alle denkbaren Widrigkeiten, die Wind und Wetter und nicht vorhersehbare Umstände an dieses Überlebenspotential herantragen können. Man weiß nie was 'gleich' kommt. Darum muß man das Boot und seine (Sicherheits) Einrichtungen pflegen und nutzen und die Menschen, mit denen man das Boot gerade teilt, mit dem gleichem Respekt behandelt, den man auch seinem Bot entgegenbringen muß. 

Ich denke, umfassender kann man nicht ausdrücken, was wir 'gute Seemannschaft' nennen. Merci Brigitte, et bon route pour vous et Armand, toujours!


Ithaka

Ich habe das Gedicht von Kaflavis erwähnt. Ithaka. Das gibt mir seit vielen Jahren die Motivation für viele Dinge und beschreibt im Kern meine ganz persönlcihe Triebfeder bei all meinen Reisen mit dem Auto, mit dem Motorrad und nun auch mit dem Boot.

Aus lizenzrechtlichen Gründen verweise ich auf eine Stelle im Internet, an der das Gedicht in Gänze zur Verfügung steht:

http://www.lyrikwelt.de/gedichte/kavafisg1.htm



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