Dienstag, 30. Juni 2015

27.06./28.06. Anreise Istanbul (Anna&Sven)

Der Tag unserer Abreise lief alles andere als gut. Nachdem unsere Reise schon in der vorherigen Woche auf der Kippe stand, stellt uns nun die Gesundheit unserer Katze auf eine harte Probe. Nach Absprache mit all unseren Katzensittern beschließen wir aber doch die Reise anzutreten.

Völlig fertig fahren uns Svens Bruder Jan und seine Frau Christiane gegen 15 Uhr zum Flughafen Düsseldorf. Nachdem das Personal am Gepäckschalter sehr freundlich und sehr aufmerksam war, bessert sich unsere Laune langsam. Dann noch ein Gläschen Sekt zum Abschied von Jan und Christiane und die Sonne scheint für uns schon etwas heller. Da ist es leicht zu ertragen, dass u.a. das neue Funkgerät für die Seahorse, welches in meinem Handgepäck verstaut war, auf Sprengstoff untersucht wird.
Die erste Reiseetappe heißt Berlin, wo wir unseren Aufenthalt über Nacht bei unseren Freunden Geli und Lutz verbringen dürfen. Am Morgen ist Lutz sogar so nett, uns zum Flughafen zu fahren. Das bringt uns 45 Min. mehr Schlaf in einer eh sehr kurzen Nacht. Auch diesmal läuft am Flughafen alles reibungslos und so können wir entspannt in das Abenteuer 'Segeln in der Türkei' starten. 

Fast pünktlich startet unsere Maschine um 06.30 Uhr und müde wie wir sind, verschlafen wir fast den ganzen Flug. Um ca. 10 Uhr Ortszeit kommen wir dann in Istanbul an und alles läuft ohne langes Warten ab. Weiter geht es zur Autovermietung, bei der wir uns einen Kleinwagen für einen Tag gemietet haben, um problemlos nach Güzelce zu kommen und noch etwas einkaufen zu gehen. 
Schon am Schalter sind wir erstaunt, dass wir einen Mercedes bekommen sollen und als uns dieser gebracht wird, staunen wir nicht schlecht. Unser Mietwagen in „Poloklasse“ ist ein ganz neuer CLA mit einer tollen Ausstattung. Auch wenn Sven von Haus aus absolut kein Mercedes-Freund ist, ist auch er sehr angenehm überrascht; so lässt es sich gut von Asien nach Europa fahren. 


Das Navi mit den richtigen Daten gefüttert, machen wir uns auf die Fahrt nach Güzelce und zwar einmal quer durch Istanbul.
Istanbul, die Mega-City schlechthin. 18 Millionen Einwohner, ein riesiger Wolkenkratzer neben dem anderen und die Stadt scheint kein Ende zu nehmen. Wir sind beeindruckt. An vielen Stellen weht ganz selbstverständlich die türkische Flagge. Der Fahrstil der Istanbuler scheint halsbrecherisch. Nicht nur einmal denke ich, dass es diesmal nicht passt, aber es passt doch.
Zum Glück ist es Sonntag, so haben wir zumindest keinen Stau, auch wenn die Straßen trotzdem recht voll sind. Natürlich kommt auch direkt die Kamera zum Einsatz und ich versuche diese Eindrücke aus dem Auto heraus festzuhalten.


Nach 1 ½ Stunden erreichen wir die Marina. Sofort stellt sich eine Art Glücksgefühl ein. Obwohl wir beide die Marina noch nicht kennen, fühlen wir uns direkt willkommen. Die Bootsnachbarn schauen neugierig und grüßen freundlich. Die Seahorse liegt immer noch gut vertäut da. Nun beginnen die üblichen Vorbereitungen; Landstrom anschließen, Gepäck aufs Boot bringen und verstauen, Betten beziehen. Der freundliche Nachbar hilft mir das schwere Gepäck an Bord zu bringen. Sven legt sich zwischendurch eine halbe Stunde hin.
Dann fahren wir los, um schon mal ein paar Einkäufe zu machen. Wir finden sofort einen kleinen Platz, an dem vieles zu bekommen ist. Ein kleiner Supermarkt mit den wichtigsten Lebensmitteln, ein Obsthändler und ein Kiosk mit einer ganzen Truhe voller kaltem Efes. Davon hatte Helmut schon erzählt. Alle Leute schauen uns interessiert an; hier scheinen nicht oft ausländische Touristen zu sein. Aber jeder ist sehr freundlich und hilfsbereit. So langsam stellt sich so richtig das Urlaubsgefühl ein. Nun warten wir noch auf Helmut und Edtih, die mit ca. 1 Stunde Verspätung am Atatürk Flughafen ankommen und von einem bestelltem Taxi abgeholt werden. Wir begrüßen sie mit einem kühlen Efes und man meint, dass der Abend so in Ruhe ausklingen könnte.
Falsch gedacht! Sven beginnt schon mal die problematische Schraube am Getriebe auszutauschen und ich helfe ihm. Dabei stelle ich mein kühles Efes auf den Navigationstisch und kippe es prompt um....aaaahhhh, das musste jetzt natürlich sein. Ich mache mich daran, den Schaden in Grenzen zu halten und säubere verärgert alles. Kaum bin ich damit fertig, höre ich von draußen Edith quietschen. Ein Vogel hatte sich auf das Boot erleichtert und alles getroffen, was sich im Cockpit befand. Darunter nicht nur die Sitzauflagen sondern auch Helmuts Reisepass und Mobiltelefon! Alles riecht nach Salzwasser und Fisch; vor allem nach Fisch. Wir machen uns daran diese riesige Sauerei weg zu machen. Während Edith und ich im Boot den Pass, das Telefon und noch andere Dinge vom Vogelschiss befreien, machen Sven und Helmut draußen das Deck sauber. Dabei benutzen sie natürlich den Wasserschlauch, bedenken aber nicht, dass die Fenster an Bord noch geöffnet sich. So setzten sie die beiden Heckkabinen unter Wasser. Das hat um 10 Uhr abends auch noch gefehlt. Nachdem wir das nun alles doch endlich beseitigt haben, geht es endlich zum Abendessen ins Dorf und wir schlagen uns die Bäuche mit Köfte voll. So ist der Abend dann doch noch gerettet und wir fallen alle müde in unsere Kojen.

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