Donnerstag, 23. April 2015

22.04.'15 - Vulcano

Wir besuchen den Namensgeber aller Vulkane, die südlichste der Liparischen Inseln.

Trapani - Vulcano: 146 sm

21/04.'15 - Ziel: Vulcano

Gestern haben in der Marina schnell die Wassertanks gefüllt und die Dieselvorräte aus der Tankstelle auf der Straße gegenüber der Marina wieder mit Kannistern ergänzt. 

Um 0800 heißt es: Maschine an, Leinen los. Ich fahre die Seahorse aus dem Hafen; denke ich. Helmut macht noch einen Scherz über die Fähren, die steuerbordseits an ihren Anlegern liegen, da sehen wir den Kreuzfahrer Costa Romantica in den Hafen einlaufen. Pilot und Bugsierer sperren die Hafenausfahrt. Wir fahren eine dreiviertel Stunde im Hafen herum und warten auf die Lücke, die es uns ermöglicht, neben dem weißen Riesen vorbei auf das Meer zu kommen.

Eine Beobachtung: In Trapani haben wir zum ersten Mal die bisher eher 'geahnte' Tide des Mittelmeers bewußt und meßbar am Anleger wahrgenommen. Im Mittel beträgt die Tide dort etwa 50 cm. Zur Springzeit können das auch 60 cm sein. Bei den oft eher untiefen Häfen dieser 'Gegend', ist dieses Wissen nützlich.

Wir motoren den ganzen Vormittag, mit Wind aus 20° auf dem linken Auge. Um 1330 sind wir am Capo St. Vito vorbei, haben unser Mittagessen genossen, die Segel gesetzt nehmen mit 84° Kurs direkt auf die Liparischen Inseln.

Sonnenschein, segeln am Wind mit 7 kn FdW - jetzt muß nur endlich der erste Tonno anbeißen. Es ist ruhig auf dem Meer. Ein größeres Fischerboot treibt ruhig an uns vorbei. Die wenigen Wolken, die aus Nord heran treiben, stauen sich an Siziliens Bergen und bilden dort allmählich eine stetig kompakter werdende Wolkenmasse.

Gegegn 1600 müssen wir kreuzen, von der Inselküste weg auf das offene Meer. Sizilien versinkt langsam im Dunst. Um 1750 nehmen wir den vorherigen Kurs wieder auf, mit größerem Abstand von der Leeküste.

Um 1945, auf die Minute pünktlich zum Sonnenuntergang, fällt der Wind komplett in sich zusammen. Wir müssen wieder motoren.


22.04.'15 - Vulcanao

Ich beende meine Freiwache um 0630, eine halbe Stunde früher als geplant. Es ist bereits sehr hell. Tatsächlich ist die Sonne schon vor einer viertel Stunde aufgegangen, berichtet Helmut. Alicudi, die westlichste der Liparischen Inseln, liegt backbord quer ab. 

Alicudi im Morgenlicht
Vulcano steht 30 nm vor dem Bug und ist trotzdem gut zu erkennen. Die Fernsicht des jungen Tages ist sehr gut. Delphine besuchen uns am Vormittag in einer Vierergruppe. Die Tiere scheinen wieder auf unser lautes Beifallklatschen positiv angeregt zu reagieren. Sie springen, schwimmen auf dem Rücken und starten immer wieder 'Angriffe' auf den Bug der Seahorse. Wir können von diesem fröhlichen Spiel kaum genug bekommen. 

Salina ist die nördlichste der Liparen und die Nachbarin Vulcanos
Meine Angel bleibt aber nach wie vor ohne einen Thun.

Wir nähern uns Vulcano
Vulcano raucht noch
1200 ist Ankunftszeit in der kleinen Bucht an der Nordwestspitze Vulkanos. Wir ankern. Ich dusche auf der Seahorse und wechsele die 'Arbeitskleidung' gegen Jeans und Shirt. Es ist sehr warm geworden. 23° Luft- und 19° Wassertemperautur kann ich messen.
Seahorse vor dem Vulcano

Ich rudere mit dem Dingi an den Strand, wo mich leichte Brandung weit in den Vulkansand hinauf trägt. Das ist beim Ankommen angenehm, garantiert aber beim Ablegen einen nassen Hintern. Ein kurzer Spaziergang ermöglicht mir einige schöne Photos der Seahorse, die ich schon länger vermisse. 

Helmut geht lieber schwimmen.
Ein harter Skipper ;-)
Wir kontrollieren noch einmal die Propellerwelle auf Spiel und das Getriebe auf Ölverluste und sind mit den Ergebnissen unserer Arbeit in Villasimuis zufrieden.

Der Rest des Tages gehört Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten und der groben Planung für die kommenden Tage. Morgen wollen wir in Messina sein und dort zwei Tage bleiben. Und danach soll ein 'ganz großer' Schlag von rund 300 nm uns nach Griechenland bringen.



Lipari im Hintergrund
Wir liegen sicher vor Anker. Am Abend fällt der Wind in sich zusamen, aber ein starker Schwell bringt viel Unruhe in der Nacht. 

Eine Besonderheit in der Berichterstattung: Gestern ging meinem Laptop in der Bucht der Saft aus. Ich schreibe jetzt, am Folgetag, den Blog von der fahrenden Seahorse fertig. Sizilien ist nah genug für das Cellphone (weniger als 10 sm) und die Seahorse produziert bei laufender Maschine auch 230 Volt.

1 Kommentar:

Renate und Steve hat gesagt…

Hallo ihr 2. Es macht richtig viel Spaß das zu lesen und die Fotos zu sehen. Aber wir möchten auch mal einen Delfin oder Weißen Hai sehen��. Liebe Grüße Steve und Renate