Freitag, 10. April 2015

08.04.'15 - Anreise

Mein Freund Ralf ist pünktlich um 12:50 bei mir zuhause, fährt mit mir zu Helmut, den wir samt Handgepäck ins Auto packen, und bringt uns beide zum Flughafen nach D'dorf.

ÜBERRASCHUNG! In Frankreich streiken die Fluglotsen. Wir müssen warten, und warten ... bis wir an Bord der Maschine dürfen, wo der Pilot uns kurz darauf erklärt, daß wir weitere 20 Minuten warten müssen, bis die neue Flugroute mit den französischen Lotsen augehandelt ist.

Ich muß vorher zweimal durch den Personenscanner. Ein 2 m großer, maximal pigmentierter Zeitgenosse tastet mich zweimal ab und scannt mich mit dem Handscanner. Er ist unsicher. Am Ende stellt sich heraus, daß mein Pullover 'leuchtet'. Ich habe darin mit Jürgen zwei Tage vorher die Stahlbleche der Rattensperren für mein Gepäck passend geflext. Die Reste der kleinen Späne sind für die Scanner ein Fest ;-) Auch Helmut muß die Elektronik im Gepäck auf Sprengstoff testen lassen. Sicherheit geht vor - macht aber manchmal auch wahnsinnig.

Irgendwann ist das Flugzeug in der Luft. Wir fliegen mehr als 12.000 m NN, weil der Pilot 'richtig Gas' gibt, um uns so schnell wie möglich nach Barcelona zu bringen. Die Flugroute führt uns am Rand der Eifel entlang, nahe den Vogesen und östlich des Rhonetals nach Süden, bis wir bei Marseille das Meer erreichen. Ab dort fliegen wir über das Wasser bis Barcelona.

Dort holen wir unser Gepäck, das Mietauto (NICHTS geht schnell bei SIXT) und erreichen Vilanova um 19:45 (MESZ) bei Sonnenschein und 17°C.

Endlich wieder auf dem Schiff! Ich mach noch schnell mein Bett fertig, dann laufen wir in die Stadt hinauf zur Sidreria, wo wir den Abend bei einem hervorragenden Essen und 2 Flaschen Cidre ausklingen lassen.


09/04.'15 - Ein Arbeitstag

Wir bunkern Proviant für 3-4 Tage, danach bringt Helmut das Auto zurück nach Barcelona. Ich baue derweil den augeliehenen Kartenplotter (Raymarine C70) in die Steuerkonsole. Leider nimmt das Gerät die Speicherkarten von Navionics nicht an. Raymarine Hamburg meint bei einem Telephongespräch, das C70 sei kaputt. Jetzt dient es uns für die Übergabe der GPS Daten an das Funkgerät. Mehr ist aus ihm nicht herauszuholen.

Am Ende des Tages hat der Boiler der Seahorse wieder einen Tauchsieder, und die dänische Boje einen neuen Schwimmkörper und ein neues Fähnchen mit besonderer Eignung für Tag und Nacht. Birgit hat uns diese Fahne aus einer Warnweste geschneidert.
Neue Schwimmkörper, neue Fahne - deutsche Handarbeit aus Werkstoffresten

Zum Abemd nehmen wir noch ein Getränk ( :-) im Il Baretto. Die Sidreria ist überfüllt. Wir kochen auf dem Schiff Spaghetti. Auch gut!

Leider habe ich bereits nach dem ersten der legendären Wodka-Lemon der Baretto meine Mütze in der Bar vergessen. Da müssen wir morgen wohl noch einmal hin ...


10/04'15 - Noch ein Arbeitstag

Mittagessen an Bord
Wir hatten uns zwei Arbeitstage vorgenommen und brauchen die auch; trotz des schönen Wetters, das uns eigentlich von Arbeit ganz abrät. Gegen Mittag zeigt das Thermometer 21°C bei einem guten Segelwind. Aber schon am Morgen, bei einem Test der Positionslichter und der Deckbeleuchtung, sehen wir, daß die 2-Farben-Lampe zerbröselt ist (Korrosion) und das Decklicht nicht leuchten will.

Helmut besorgt eine neue 2-Farben-Lampe, die ich einbaue. Für das Decklicht, das aus seiner Halterung gerutscht ist, muß Helmut mich bis über die erste Saling den Mast hoch ziehen (ca. 10 m NN). Alles klappt gut und die komplette Beleuchtung arbeitet wieder makellos.

Bei dem Versuch, das Genua an seinem Fall besser durchzusetzen, fegen wir eines unserer Fahrräder in das Hafenbecken. Wir müssen das Dingi ins Wasser setzen und zwei Bootshaken mit Rasterbändern verbinden, um das Fahrrad vom Grund des Hafenbodens 'angeln' zu können. Danach muß das Gefährt erst einmal gründlich gereinigt werden.

Ungewollte Putzaktion
Der Rest des Tages vergeht mit Aufräumarbeiten. Mein erster Versuch mit dem Weltempänger und einer selbstgebauten Antenne NAVTEX Infos auf den PC zu bekommen, scheitert.

Der Wind frischt auf und wird kühler, weht aus Ost und wird uns Morgen auf der Nase stehen.

Zum Abend fahren wir mit den Fahrrädern zunächst in das Il Baretto, wo wir nach zwei Vodki meine Mütze einsammeln und dann 'La Geltru' besuchen. Dieser Altstadtteil im Norden Vilanovas ist sehenswert und ich bin froh, daß wir uns für diesen Ausflug die notwendige Zeit genommen haben. Das Abendessen nehmen wir wieder nebst einer Flasche Cidre in der Sidreria ein. Anschließend noch Bier und Wodka im Il Baretto, wo heute eine 2 Mann 'Kapelle' einen verträumten Jazz spielt.

Morgen wollen wir nach dem Frühstück und einer Ergänzung unserer Wasservorräte (Mineralwasser) in See stechen. Wir entscheiden über die Route erst unmittelbar nach dem Ablegen, segeln vermutlich in den Süden Mallorcas, um von dort aus Sardinien anzusteuern. Was der Wind uns erlaubt, sehen wir erst auf See.

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