Sonntag, 26. Januar 2020

Aufbruch nach Tobago

von Domburg, Suriname nach Charlotteville,(Pirates Bay)Tobago vom 13.1. bis 16.1.20   510nm in 82h




Da Irina und Markus mit der Sea Horse Suriname verlassen, müssen wir nochmal die Bürokratie des Eincheckens bei Marineamt und Zoll machen. Das Immigration Office können wir uns diesmal sparen. Lediglich die Crewliste muss auf den neuesten Stand gebracht werden.

Mit dem ablaufenden Wasser starten wir um 0930 bei sonnigem Wetter. Alles ist gut.
Als erstes versagt der Autopilot seinen Dienst. Naja, wir haben ja noch ein paarStunden im Fluss um ihn neu zu kalibrieren. Aber nichts hilft, wir kriegen das nicht hin. Also müssen wir die ganze Zeit steuern, sehr unbequem. 
Den Watermaker wollen wir erst im Atlantik in Betrieb nehmen, weil das Flusswasser viel zu schmutzig ist und die Filter sofort verschmutzen würden. Aber auch hier kommt es anders. wir können den Watermaker nicht anfahren.

Wir haben ausreichend Trinkwasser in Flaschen an Bord, wir werden nicht verdursten. Nur die Hygiene fahren wir auf das Mindestmass zurück.
Die Genua lässt sich nicht vollständig ausrollen, irgendetwas klemmt. Trotzdem kommen wir gut voran. 
Das Wetter wird schlecht. Regenschauer, die zwar nicht kalt, aber andauernd und heftig sind, durchnässen uns vollständig. Wir machen die Wachen zu zweit.
Irina und Markus schlafen auf durchnässten Matrazen. Wir haben Wassereinbruch. 15 Eimer am Tag müssen gelenzt werden. Langsam hat der Skipper die Schnauze voll. Klappt denn diesmal gar nichts? Das Alles soll so noch 3 Tage und vor allem Nächte gehen, in denen man nichts sieht. Keinen Horizizont, kein Meer, keinen Himmel, alles ist schwarz.
Nur die Augen auf dem Kompass. Die Wellen versetzen uns ständig, immer müssen wir uns konzentrieren. Böen mit 32kn machen die Sea Horse luvgierig und fast unsteuerbar. Wir gehen ins 3. Reff. 
Es gibt keine Bilder der Überfahrt. Wir könnten einfach ein total schwarzes Bild einstellen.
Nur steuern und schlafen. Kaum Möglichkeit was zu essen.
Die Frage taucht auf, ob wir uns wecken, wenn aussergwöhnliche Ereignisse stattfinden sollten. Der Skipper sagt: "Wegen Delphinen braucht ihr mich nicht wecken".
Ein unbekanntes Geräusch weckt Helmut tagsüber in seiner Kabine. Man schon wieder was defekt. Nein, diesmal springt ein kleinerer Delfin direkt auf das Oberlicht und gleich wieder weiter zurück ins Meer. Gott sei Dank hat Helmut nicht von Walen gesprochen für die er nicht geweckt werden will.
Die Sicht wird klar. Wir sehen Tobago schon 8h vor der Ankunft. Die Anfahrt auf die Pirates Bay wird wieder spannend. Noch um das Kap segeln, dann Motor an. Super, die Genua lässt sich nicht einrollen. Muss Markus von Hand machen. Der Keilriemen quietscht fürchterlich und wir können keine Drehzahl aufnehmen. Hoffentlich hält der Riemen noch eine Stunde. Notfalls können wir uns noch aus der Bucht raussegeln, aber noch eine Nacht auf See hält keiner für erstrebenswert. Wir hatten die Ankunftszeit so berechnet, dass wir noch bei Tageslicht ankommen. Aber auch das klappt nicht ganz. Es wird schon dunkel als wir endlich den Anker fallen lassen. Alle sind fertig. Noch schnell ein Anlegerbier und dann ins Bett.

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