Freitag, 20. April 2018


von Alcaidesa(Gibraltar) nach Jorf Lasar, Marokko

Samstag 14.4., Sonntag 15.4. und Montag 16.4.2018
273,6 nm, 59h



Samstag morgen um 0400 ist die Nacht für uns vorbei. Nach den üblichen Vorbereitugen geht es um 0500 aus dem Hafen von Alcaidesa hinaus. Es sind schon deutlich Einflüsse der Tiden zu spüren. Wir hoffen es mit ablaufender Flut bis zum Cap Spartel zu schaffen.
Aber wie so oft kommt es anders. Der Tidenstrom in der Bucht von Gibraltar ist nicht zu kalkulieren. Direkt vor der Bucht beginnt auch noch ein Verkehrstrennungsgebiet, das wir nur im Winkel von 90 Grad queren dürfen. Wir werden von einer Fähre angefunkt. Focksailor, Focksailor keep your course!!! Die Strasse von Gibraltar ist sehr befahren. Wir geben sehr Acht möglichst keinen zu behindern, obwohl wir unter Segel fahren. Manchmal zu schwierig. Aber die Berufsschiffahrt passt mit auf. 

                                     Der Felsen von Gibraltar ist noch lange zu sehen

Auf der afrikanischen Seite können wir aufatmen, dennoch waren wir zu langsam, jetzt haben wir den Tidenstrom auf der Nase. Vor dem Kap versuchen wir unter segeln vorwärts zu kommen, aber jeder Schlag bringt uns nur 100m voran. Motor an.



Endlich rum ums Kap, dennoch brauchen wir die Maschine um vorwärts zu kommen. 35 kleinere und 15 ganz kleine Fischerboote fahren zum fischen. Die tanzen ganz schön auf den Wellen. Nur vom Anblick des Schaukelns wird uns fast schlecht.


Die Wettervorhersage stimmt leider, wenig Wind. Immer nur Motor. wir sind es leid. Wir wollen segeln. Wir verbrauchen zu viel Diesel, wir müssen nachtanken. Bis Agadir werden wir es unter diesen Bedingungen nicht mit dem Vorrat an Diesel schaffen.

Jetzt erst mal die Nacht. Wachen werden eingeteilt. Es sind allesamt Einzelwachen. Alles klappt gut.

                                     Abendstimmung hinterm Kap


                                     Wie siehts mit Wind aus?

                                          Ein blinder Passagier



Dieseltankstellen sind an der marokkanischen Küste rar. Eine gibts, die will der Skipper nur im Notfall anfahren. Keine Betonnung in der Anfahrt im Tidengewässer. Also den nächsten Hafen anfahren. 


Und die ist Jorf Lasar. 


Ein reiner Industriehafen.

Die Bilder können gar nicht aussagen wie mies wir dort behandelt wurden.
Marinemeister, Immigrationspolizei, Hafenpolizei und Zoll. Alles schön nacheinander.
Jeder will Bakschisch, und wenn es nur Kulgelschreiber, Zigaretten, Schokolade oder sonst was ist. Einer der Höhepunkte war aber das Bunkern von Diesel. Für 340 € seien sie bereit 100 l Diesel in unseren leeren Kannistern mit ihrem Auto von der nächsten Tankstelle zu holen. Wir verhandeln, 120 l für 200 €. Das ist der Deal. Wir bekommen erst einmal nur 80 l. Diese Knallköppe behaupten stur und fest es seien 120 l. Als wir etwas massiver auftreten liefern sie noch mal 15 l nach.
Der nächste Tiefpunkt unseres Treffens ist die mit der Hafenbehörde. Wir haben für 2 h festgemacht, dafür wollen sie 25 € in Scheinen. Wir müssen zahlen, denn die haben den internationalen Bootsschein. Ein stolzer Preis.
Auf Kanal 12 sollen wir uns abmelden. Während wir schon fahren melden wir uns ab ohne auf eine Antwort zu warten. 




Wir haben von Marokko die Nase gestrichen voll und beschliessen direkt Kurs auf Lanzarote zu nehmen.







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