Den ersten vollen Tag in der Türkei nutzen Sven und ich, um uns einen Eindruck von Istanbul zu verschaffen. Nach der Rückgabe unseres Mietwagens am Atatürk Flughafen wollen wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg in die Stadt machen und auch so später nach Güzelce kommen.
Am Flughafen gibt es eine Metrostation
und wie wir vorher im Reiseführer gelesen haben, muss man ein Jeton
oder eine Istanbul-Karte erwerben, um damit zu fahren.
Wir entscheiden uns zunächst dafür,
einen Jeton zu kaufen. Erst dann verstehen wir, dass es doch
günstiger wäre eine Istabul-Karte zu nehmen, die zwar etwas Pfand
kostet, womit die Einzelfahrten aber günstiger sind. Als wir noch
halb verwirrt überlegen, wie wir jetzt weiter vorgehen, drückt mir
ein Mann eine Istanbul-Karte in die Hand: Die könnten wir behalten,
deutete er. Was für eine nette Geste und auf dieser Karte war sogar
noch Geld geladen. Was für ein toller Start in die Entdeckung der Stadt.
Unsere erste Station ist Sultanahmet.
Dort findet man die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und einige kleine
Basars. Die Hagia Sophia sehen wir uns zuerst an. Wir nehmen uns
einen Audio-Guide und lassen uns viel Zeit uns dieses beeindruckende
Bauwerk anzusehen.
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Hagia Spohia und Blaue Moschee auf einen Blick |
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Hagia Sophia - Blick von der Galerie |
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Drei Eingänge in das Hauptschiff |
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12 Mamorkreise symbolisieren die 12 Apostel |
Im Anschluss schlendern wir etwas durch
die Gassen. Wir entdecken dabei zwei Basars und viele nette
Restaurants.
Wir beschließen, in einem kleinen Straßenrestaurant
etwas zu essen.
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Im Straßenrestaurant mit der Blauen Moschee im Hintergrund |
Danach sehen wir uns die Galatabrücke an. Wir suchen
uns eine schöne Bar unter der Brücke und gönnen uns ein kühles
Efes. Wir haben einen tollen Ausblick auf das Goldenen Horn und den
Galataturm.
Da die Rückreise nach Güzelce einige
Zeit in Anspruch nehmen wird, begeben wir uns langsam auf den Weg.
Leider ist uns nicht mehr im Gedächtnis, von wo aus der Bus nach
Güzelce fährt. Nach ein paar Stationen mit der Metro versuchen wir
an einer Art Busbahnhof vergeblich Informationen zu bekommen. Die
Busfahrer sind zwar sehr freundlich, doch durch die Sprachbarriere
können wir nichts Hilfreiches in Erfahrung bringen. Leider finden
wir auch kein frei zugängliches W-Lan-Netz, dass wir für unsere
Fragen zu Rate ziehen könnten.
Ich habe die Idee zum Atatürk
Flughafen zu fahren, denn meine Vermutung ist, dass wir von dort aus
sicher eine Verbindung zu unserer Marina bekommen, doch Fehlanzeige.
Der „Otobus Parki“ entpuppt sich als einfacher Parkplatz und
nicht als Busbahnhof. Mist! Zum Glück ist dort eine kleine Station
der Verkehrspolizei. Wir gehen auf die Gruppe zu, die davor sitzt und
fragen, ob uns jemand erklären könnte, wir wir nach Güzelce
gelangen. Nachdem die Jungs endlich verstanden haben, wo wir hin
wollen, sagen sie uns, dass das nur mit dem Taxi möglich sei.
Ernüchtert und etwas frustriert unternehmen wir einen letzten
Versuch direkt im Flughafen an Informationen zum öffentlichen
Verkehrsnetz zu gelangen. Recht schnell finden wir die
Touristen-Information, doch wie das Schicksal so will, ist diese
natürlich geschlossen. Mittlerweile ist es nach 18 Uhr und von
Helmuts Erzählungen wissen wir, dass die Rückfahrt mit dem kleinen
Bus locker 1h45 Min. dauern wird. Wir studieren die Pläne der
öffentlichen Verkehrsmittel für Istanbul, die an der
Touristen-Information ausliegen, doch die Fragezeichen über unserem
Kopf werden immer größer. Dann spricht uns ein Mitarbeiter vom
benachbarten Car-Rent- Lädchen an, ob er helfen könne. Zum Glück
spricht er recht verständliches Englisch. Wir fragen ihn zunächst,
ob er Güzelce kenne, denn der Ort eine Autostunde von Istanbul
entfernt, scheint ja nicht gerade bekannt zu sein. Er lacht, was wir
zunächst nicht richtig deuten können. Lacht er, weil er den Ort
nicht kennt, oder weil er weiß, was für eine Fahrt uns noch bevorsteht?
Doch, doch, er kenne Güzelce, denn er wohne in einem Nachbarort
dieser Stadt. Doch er würde schon viele Jahre am Flughafen arbeiten
und wir wären die ersten, die ihn nach dieser Stadt fragen würden.
Wir erklären, dass „unser“ Boot dort in der Marina liegt und wir
in den nächsten zwei Tagen dort abreisen würden. Er bittet uns um
etwas Geduld und setzt sich hinter den PC. Er findet tatsächlich die
richtige Verbindung für uns und erklärt uns den Weg zum Busbahnhof.
Voller Erleichterung bedanken wir uns herzlich. Es bestätigt sich
ein weiteres Mal, dass die türkischen Landsleute absolut hilfsbereit
sind.
Der restliche Rückweg ist nicht
komfortabel, aber günstig. Für nur 7 TL fahren wir bei gute zwei
Stunden von Istanbul nach Güzelce. In einem kleinen Restaurant dort
treffen wir uns dann mit Helmut und Edtih und lassen uns ein schönen
Abendessen schmecken. Als wir endlich am Boot ankommen, sind wir
einfach nur noch k.o..
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