Edith und ich nutzen die leider nicht sehr ansehnlichen Sanitäranlagen für eine heiße Dusche. In der Zeit macht Sven für uns die Fahrräder fit, mit denen wir dann den Einkauf erledigen wollen.
Der Supermarkt, den wir aufsuchen, ist
gut sortiert und hat alles, was wir benötigen. Die Mitarbeiter sind
amüsiert über uns Touristen, helfen uns aber natürlich beim
Abwiegen unseres Gemüses. Alle sind sehr entspannt und freundlich.
Wir gönnen uns noch ein leckeres Eis aus der Kühltruhe, das haben
wir uns schon mal verdient.
Als wir wieder am Boot ankommen, sind
die Männer schon ein ganzes Stück voran gekommen. Der neue
Charter-Plotter Raymarine C70 wurde eingebaut und alles ans Laufen
gebracht. Helmut hat das Getriebe gesäubert und Sven hat es mit Öl
befüllt, welches wir aus Deutschland mitbringen mussten. Die Liste
der weiteren Arbeiten könnte ich hier noch weiter führen. Vom
Einbau des Funkgeräts über die Einbindung des Plotters bis zu den
Säuberungsarbeiten. Doch um euch nicht damit zu langweilen,
beschränke ich mich jetzt auf mein Highlight des Tages.
Da das Decklicht nicht funktioniert,
das sich direkt unter dem Radar am Mast in ca. 9 Metern Höhe
befindet, muss irgendwer mit dem Bootsmannstuhl da hoch gezogen
werden, um sich das ganze mal anzusehen. Aus irgendwelchen Gründen
halten es Helmut und Sven für die beste Idee mich dort hoch zu
schicken. Gesagt getan! Ich schnappe mir den Bootsmannstuhl und lege
ihn an. Ausgestattet mit diversen Schraubendrehern geht es aufwärts.
Über die Elektrowinsch werde ich am Spiefall hochgezogen. Meine Füße
verlassen den Boden und es fängt an im Bauch zu kribbeln. Ich schaue
zuerst nur nach oben zu meinem Ziel, um die Nervosität in Schach zu
halten. Als ich mich mit den Füßen auf der ersten Saling abstützen
kann, fühle ich mich schon etwas sicherer und wage den Blick in die
Ferne. Der Ausblick ist fantastische! Die kleine Marina ist von hier
locker zu überblicken. Doch am beeindruckendsten ist der Blick, der
sich über die Kaimauer hinweg eröffnet. Man kann von hier aus das
Meer in seiner ganzen Weite überschauen und auch das angrenzende
hügelige Küstengebiet sehen. In einem Nachbarort reihen sich die
Häuser an einem Hang aneinander und oben befindet sich eine Moschee.
Es ist einfach wunderschön.
Die Arbeit hier oben ist zum Glück
schnell getan. Die Birne hat einen Wackelkontakt und ich setze sie
erst einmal durch Klopfen wieder Instand. Zum Beweis macht Sven
natürlich noch ein paar Fotos von mir. Ich habe mittlerweile echt
Spaß hier oben und auch unsere Bootsnachbarn schauen belustigt zu
mir hoch. Nach 10 Min. hat mich der Boden auch schon wieder.
Um 20 Uhr sieht unser Resümee des
Tages so aus: ES HAT VIEL GEKLAPPT! Wir sind absolut zufrieden mit
unserer Tagesleistung und beschließen uns mit einem schönen
Abendessen im Ort zu belohnen.
![]() |
zufriedener Skipper |
![]() |
zufriedene Crew |
Im türkischen Imbiss schlagen wir uns
die Bäuche mit typisch türkischen Spezialitäten, wie Reis,
Kichererbsen und Köfte voll. Dabei besuchen uns eine Katze und ein
schwangerer Hund erneut, die wir schon in den beiden Tagen zuvor
„kennen gelernt“ haben. Vor allem Edith kann es sich nicht nehmen
lassen, den armen Tierchen etwas von ihrem Essen abzugeben. Danach
geht es zum Bistro direkt nebenan, das von Bulgaren geführt wird.
Hier hatten wir am Abend zuvor lecker zu Abend gegessen und wollten
nun hier noch einen Tee und absolut köstliche und natürlich
zuckersüße Baklavar zu uns nehmen. Der Besitzer freut sich schon
uns zu sehen und empfiehlt uns 3 verschiedene andere Desserts zu
probieren. Was nun zum Tisch gebracht wird, lässt schon beim Anblick
das Wasser im Mund zusammen laufen. Als erstes gibt es eine Art
lockeres Gebäck, dass in Milch getränkt ist und mit einer dünnen
Karamellschicht überzogen ist. Das zu essen ist schon eine Art neues
Erlebnis im Mund und schmeckt einfach nur gut. Dann gibt es noch zwei
verschiedene Desserts, die an Pudding erinnern. Einmal mit
Kokosgeschmack und einmal in Schokolade. Beides ist einfach ein
Gedicht und lässt unsere Gaumen tanzen. Wir vier ….. vor
Entzückung und auf unseren Gesichtern zeichnet sich ein Ausdruck
tiefer Zufriedenheit ab. Jetzt können wir zum Boot rollen und wir
werden sicher alle gut schlafen.
Die Vorfreude steigt. Morgen soll es
dann um 0800 endlich losgehen. Die Fahrt nach Marmara steht an!
![]() |
Während die Sonne untergeht, ist bereits der Mond zu sehen. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen