Zwar scheint die Sonne sehr stark, doch
kann man nicht sehr weit sehen, denn es ist sehr diesig. Das kennen
wir schon von den letzten Fahrten, meist hat es sich den Tag über
etwas aufgklärt, doch heute ist es anders. Es geht nur wenig Wind,
der die nasse Luft davon wehen könnte. Zum Glück stimmt zumindest
die Windrichtung zu unserem Kurs und wir können das Groß zur
Motorunterstützung dazu nehmen.
Heute entspricht die gemessene
Lufttemperatur der Wassertemperatur, um 1000 sind es 23ºC.
Am Vormittag begegnen uns viele große und kleine Fischerboote oder
Schlepper am BB. Sie ziehen Fischfarmen hinter sich her, vermutlich
zu anderen Fischgründen. Dann wird es wieder ruhiger um uns, hier
ist im Moment nicht viel los. Gerade reden wir noch davon, dass wir
schon lange keine Delfine mehr gesehen haben, da tauchen doch
tatsächlich ein paar Tümmler an SB auf. Sie nehmen zunächst
direkten Kurs auf uns. Wahnsinnig schnell erreichen sie uns auch
schon und immer wieder tauchen die großen Tümmler kurz aus dem
Wasser auf. Es sind bestimmt 8-10 Tiere, die größer sind als die
bisherigen auf unserer Tour, uns aber leider nur einen kurzen Besuch
abstatten. Am frühen Mittag schläft der Wind wieder ein, weshalb
wir die Segel runterholen.
Da
die Fahrt so ruhig verläuft, reinigt Sven seine Kamera. Leider muss
er danach feststellen, dass sie nicht mehr richtig funktioniert. Er
ist lange damit beschäftigt den Fehler zu finden, vergebens. Er ist
ganz schön entnervt, zum Einen weil das ausgerechnet mitten im
Urlaub passieren muss, er also viele Motive nicht mit der guten
Kamera machen kann und er nichts dagegen unternehmen kann und zum Anderen steht genau eine Woche nach unserem Urlaub sein erster
Fotokurs an, was sich ohne Kamera natürlich schwierig gestaltet. Ab
jetzt werden wir also nur noch Fotos mit Helmuts kleiner Digi-Cam
machen können, aber das ist zumindest besser als nichts!
Bei
dieser ruhigen Fahrt ist es kein Problem sich weiter vorne auf dem
Boot aufzuhalten. Ich mache es mir dort gemütlich, sonne mich und
lese dazu etwas. Ich merke gar nicht wie die Zeit vergeht und schon
sind zwei Stunden rum.
Auch
wenn wir nur wenig Wind haben, kommen wir dann doch noch etwas zum
Segeln ohne Motor. Um 1515 macht das türkische Radio auf Kanal 16
eine Durchsage (Pan Pan), die unsere Aufmerksamkeit erregt. 40
Personen werden vermisst und es wird gebeten bei Sichtung Meldung zu
machen. Sie nennen dazu die Position, doch diese ist ca. 40 nm
nördlich von uns, was eine Sichtung für uns unmöglich macht. (40
nm bedeuten bei durschnittlichen 5 kn Fahrt eine Fahrtdauer von ca. 8
Stunden.)
Ansonsten
bleibt alles ruhig und ich lege mich noch etwas hin. Naja, aus einem
Nickerchen werden dann doch 2 1/2 Stunden.
Um
1800 sind wir der Marina in Kusadasi schon sehr nahe. Es handelt sich
um eine etwas größere Marina der Setur-Gruppe, bei der es besser
ist sich vorher anzukündigen. Helmut hatte bereits bei unserem
Aufenthalt in Cesme dort per E-Mail einen dreitägigen Aufenthalt
reserviert. Außerdem möchte er sich hier über einen
längerfristigen Liegeplatz informieren, um in den nächste Monaten
etwas flexibler sein zu können, denn sonst müsste er das Boot in
den nächsten drei Monaten außer Landes bringen.
Ich
mache meine erste Funkdurchsage, die auch funktioniert, als wir nah
genug an der Marina sind. Bei der Einfahrt werden wir gebeten noch
etwas zu warten, was Dank des wenigen Windes kein Problem ist. Die
Marineros im Dingi sind zunächst noch mit der Einweisung eines
anderen Segelboots beschäftigt, dann sind wir dran. Das Anlegen mit
einer Mooring klappt mittlerweile absolut reibungslos, denn wir
werden immer eingespielter und so machen wir um 1925 in Kusadasi
fest. Das Prozedere mit Strom und Wasser wird erledigt und Helmut und
ich gehen zum Hafenbüro, um alles Weitere zu klären. Auf dem Weg
dort hin kommt schon ein Marinero angefahren, der uns die Karte für
Wasser, Strom und Sanitäranlagen übergeben möchte. Das nenne ich
schnellen und guten Service. Der Mitarbeiter im Hafenbüro ist sehr
freundlich und spricht gutes Englisch. In dieser Marina wollen sie
mehr Informationen über das Boot haben, als wir bisher erlebt haben,
weshalbt alles etwas länger dauert. Am Ende sind wir aber mit allen
Infos versorgt, die wir haben wollten. Das Gesrpäch über einen
langfristigen Vertrag soll morgen laufen. Außerdem wollen wir dann
Ephesus, oder auch Efes genannt, besichtigen. Zurück an Bord
schwärmt Sven von den Sanitäranlagen: Alles ist modern, großzügig
und vor allem sauber. Wir anderen sind ebenfalls sehr angetan, als
wir uns später selbst davon überzeugen. Hier lässt es sich gut
aushalten. Der Supermarkt ist nicht weit entfernt und auf dem
Marinagelände gibt es ein Restaurant, Tennisplätze und sogar einen
Pool mit kleiner Bar. Und auch wenn sich das nach viel Luxus anhört
und es vielleicht auch ein bisschen ist, ist die Atmosphäre hier um
einiges entspannter und netter als in Cesme, jedenfalls für unseren
Geschmack!
Als
wir zusammen an Deck sitzen und noch alles auf uns wirklen lassen
begrüßt und Mustafa und stellt sich vor. Er wohnt zwei Boote neben
uns und verdient sein Geld mit allem, was es rund ums Boot und reisen
hier in der Marina zu tun gibt. Er bietet uns an uns am nächsten Tag
nach Ephesus zu bringen und uns auch noch ein paar andere
interessante Orte auf dem Weg zu zeigen. Wir sind einverstanden und
verabreden uns für den nächsten Tag 1000.
Dann
kochen wir zusammen noch etwas und genießen es an Deck. Es ist schon
dunkel und der Blick auf Kusadasi macht jetzt schon neugierig auf
das, was man hier noch alles entdecken kann.
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