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Marina in Canakkele |
Da wir dann noch etwas Zeit haben, beschließen wir einen Spaziergang über die Promenade zu machen.
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Wir alle beim Tee |
Zurück an Bord
beschäftigen wir uns dann mit Lesen, Dösen und Sonnen, bis die
Batterie, tatsächlich
schon um 1710 geliefert wird. Wir sind positiv
überrascht und plötzlich geht alles ganz schnell.
Die Batterie ist
drin, das Boot wird zur Abfahrt bereit gemacht und schon um 1730
machen wir die
Leinen los. ![]() |
Canakkele - Kücükkuyu 77nm in 15,5h |
Da wir mit dem Strom durch die Dardanellen reisen, sind wir schnell unterwegs und viele andere große Schiffe mit uns auch.
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Ganz schön viel los hier |
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Denkmal zum 1. Weltkrieg |
Kurz
darauf verlassen wir die Dardanellen und um 2005 ändern wir unseren
Kurs auf COG 202°.
Edith
und ich beginnen das Abendessen zu machen, welches wir schon im Hafen
vorbereitet haben. Es gibt Bratkartoffeln, mit Steak und Salat.
Unterwegs mehr als eine Suppe zu kochen, ist schon eine besondere
Herausforderung, die wir aber, dank ruhiger See, gut meistern. Wir
essen an Deck und können kurz darauf einen tollen Sonnenuntergang
bewundern.
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Sonnenuntergang |
Da wir eher wenig Wind haben, sind wir viel unter Motor
unterwegs und können nur ab und zu die oder ein Segel dazu nehmen.
Helmut legt sich um 2130 etwas hin, da er mit Edith die erste
Nachtschicht machen wird. In der Zeit wird es dunkel und zu Anfang
ist es nicht so leicht, zwischen Schiffen und den Lichtern an der
Küste zu unterscheiden. Aber das Radar und das AIS helfen dabei ganz
gut. Dennoch bin ich etwas überfordert, als uns ein Schiff näher
kommt. Es ist nicht leicht alles gleichzeitig im Auge zu behalten.
Wind, Geschwindigkeit, Kurs des anderen Fahrzeugs sind im Dunkeln
erst mal schwer einzuschätzen. Dazu kommt noch, dass das I-Pad, mit
dem wir unter anderem navigieren, trotz Lichtanpassung so hell
leuchtet, dass man in der Dunkelheit kaum etwas sieht. Wir kommen dem
anderen so nahe, dass er uns schon Lichtsignale gibt, die wohl
bedeuten, dass wir doch bitte mehr Abstand halten sollen. Trotz
meiner flatternden Nerven, kreuzen wir das andere Schiff dann mit
nicht viel, aber genügend Abstand.
Wir
beobachten noch einen wunderschönen Mondaufgang.
Um
2300 beginnt die erste Nachtschicht für Helmut und Edtih. Sven und
ich kommen nicht so gut in den Schlaf. Durch ständig wechselnde
Windstärken hat Helmut viel zu tun. Es herrschen schwierige
Segelbedingungen, die Helmut einiges abverlangen. Dabei vergisst er
aber nicht um 0100 (12 Uhr in Deutschland) seine Frau und Ediths
Tochter Sigrid anzurufen, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
Kurz
vor dem Schichtende muss der Motor wieder angemacht werden. Sven und
ich machen uns gerade für unsere Schicht bereit, als ein Motorboot
mit hoher Geschwindigkeit auf uns zukommt. Wir wissen nicht so recht,
was los ist, es gab auch keinen Funkspruch, der diese Aktion
angekündigt hätte. Das Boot umkreist uns ganz dicht und leuchtet
mit einem riesigen Suchstrahler Helmut an, sodass der geblendet wird
und kaum was sehen kann. Schon wenige Augenblicke später
verschwindet das Boot wieder in Richtung Griechenland. Wir vermuten,
dass es die griechische oder türkische Küstenwache war, da wir uns
genau in dem Grenzgebiet bewegen.
Um
0300 ist dann der Schichtwechsel angesagt. Da wir bisher sehr schnell
unterwegs waren, bittet uns Helmut nur zwischen 4 und 4,5 kn zu
fahren, damit wir nicht vor dem Morgengrauen im Hafen ankommen und
Helmut vor dem Anlegen noch genügend Schlaf bekommt. Unsere Schicht
verläuft eher ruhig. Je weiter wir wir Richtung Kücükkuyu kommen
desto weniger Verkehr gibt es. Wir beide sind recht fit, der
4-Stunden-Rhytmus klappt gut. Gegen 0500 wird es dann auch schon
langsam hell, aber der Sonnenaufgang lässt noch auf sich warten. Die
Sonne bleibt recht lange hinter den Bergen versteckt, bis sie dann gegen 0600 endlich zum Vorscheinen kommt.
Eine halbe Stunde später lässt der
Wind es zu, dass wir die Genua rausholen und den Motor ausmachen
können. Es ist 0700, als unsere Schicht zu Ende geht. Wir sind alle
wach und die nächsten 2 Stunden Fahrt gehen recht schnell vorbei.
Wir nähern uns Kücükkuyu und hoffen, dort einen Platz in dem
kleinen Hafen zu bekommen, spielen aber auch schon mit dem Gedanken
in der Nähe zu ankern, falls nichts frei ist. Wir sehen also erst
mal nach und bei der Einfahrt in den Hafen sehen wir noch eine kleine
Wasserschildkröte an Backbord. Zunächst sieht es mit dem Platz für
uns nicht so gut aus, doch dann sehen wir doch noch einen letzten
Platz, an dem wir mit Mooring und Heckleinen anlegen können. So
legen wir um 0900 ohne Probleme an.
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der Hafen von Kücükkuyu |
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